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Im Bande der Pandemie 

Nahezu überall sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren. Seit dem Frühjahr ist kaum etwas in der ganzen Welt mehr so, wie es vor dem Ausbruch der Seuche war. Auch bei uns in Weiz stehen wir vor großen ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Viele müssen sich sehr einschränken, haben Probleme mit ihren Arbeitsplätzen oder ihren Unternehmen, andere müssen zumindest auf das bisher gewohnte Leben mit Urlauben, Veranstaltungen und Freiheiten verzichten. Zudem werden wir – jedoch ganz besonders unsere älteren und körperlich vorbelasteten Mitbürger*innen – gesundheitlich massiv bedroht. Nach einem halben Jahr Covid-19-Pandemie nehme ich derzeit im öffentlichen Dialog leider eine immer stärker werdende Ermüdung bzw. Skepsis in Hinblick auf die notwendige Einhaltung der Covid-19-Maßnahmen wahr. Umso mehr, liebe Weizerinnen und Weizer, appelliere ich an eure Solidarität und gesellschaftliche Mitverantwortung: Die Infektionszahlen steigen gerade jetzt in der kalten Jahreszeit so rasant an, dass unser Gesundheitssystem in Bälde an seine Kapazitätsgrenzen stoßen wird. Ohne Disziplin, ohne Selbstbeschränkung, ohne Einhaltung der vorgegebenen Abstands- und Hygieneregeln droht uns unweigerlich ein zweiter Lockdown, der uns in vielen Bereichen an den Rand der Katastrophe bringen würde.

In Zeiten wie diesen brauchen wir daher mehr als nur Lippenbekenntnisse für ein Miteinander, für ein Zusammenstehen, für unsere Gemeinschaft. Gerade jetzt ist es absolut notwendig ein Stück hinter seinen eigenen Individualismus zurückzutreten und gemeinsame Ziele in den Vordergrund zu stellen. Im Interesse der Menschen, die man liebt, mit denen man zusammenlebt oder mit denen man in unserem gemeinsamen Lebensraum Weiz wohnt, gilt es gesellschaftlich, sozial und gesundheitspolitisch verantwortungsvoll zu handeln, um so möglichst rasch durch die größte gesundheitliche und wirtschaftliche Krise seit vielen Jahrzehnten zu kommen. Jede/r einzelne von uns kann dazu beitragen – sowohl positiv als leider auch negativ!

Von Seiten unserer Stadt werden wir jedenfalls alles in unserer Macht Stehende unternehmen, um die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unser Weiz so gut wie möglich hintanzuhalten. Denn grundsätzlich sind wir trotz massiver Einbrüche bei unseren Einnahmen ökonomisch so gut aufgestellt, dass wir - ohne einen zweiten Lockdown - auch durch

die in den nächsten Jahren andauernde Wirtschaftskrise hinwegkommen können.

Weiz lebt Klimaschutz

Eine Entwicklung, die unser aller Überleben in den nächsten Jahren abseits von Corona noch massiver bedrohen wird, ist die globale Klimakrise.
Als Stadt Weiz sind wir daher intensiv darum bemüht, uns auf die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels bestmöglich einzustellen und diese in unserem Umfeld so gut wie möglich zu bekämpfen. Unser Grünraumplan steht hierbei an der Spitze dieser Bemühungen. Aus diesem Grund haben wir an möglichst vielen Standorten in der Innenstadt mobiles Grün in Form von klimaresistenten Bäumen aufgestellt. Weitere Begrünungsmaßnahmen wie die Anlage von Bienen- und Schmetterlingswiesen in den großen Siedlungsgebieten, die Begrünung des Gleiskörpers der S-Bahn im Bereich Innenstadt, die Schaffung eines größeren Grünbereichs beim Stadtparkquartier und nicht zuletzt die naturnahe Gestaltung des neuen Parkplatzes Weiz-Nord werden dazu dienen, unsere Stadt noch „klimafitter“ zu machen. Besonders am Herzen liegt mir persönlich auch die Schaffung des neuen Naherholungsgebietes im Bereich des Hans-Ritz-Weges, wo Groß und Klein auf einem naturnah erhaltenen Areal Erholung finden können.

Sehr bewusst bin ich mir, dass wir bei der Umsetzung dieser vielfältigen Maßnahmen auf die Akzeptanz und Mitwirkung „unserer“ Weizer Menschen angewiesen sind. So wurde erst unlängst bei einer öffentlichen Klimaschutz-Veranstaltung der positive Effekt einer naturnahen Bewirtschaftung von Privatgärten für das gesamte Stadtklima in den Vordergrund gestellt.

Das Vorhaben „Weiz lebt Klimaschutz“ muss für uns alle einfach mehr als nur ein Schlagwort sein. Denn wir alle können unseren Beitrag dazu leisten, dass unsere schöne Stadt auch noch unseren Kindern und Enkelkindern ein lebenswertes Umfeld bieten kann und dass wir alle eine positive und lebenswerte Zukunft vor uns haben.

Euer Bürgermeister, 

Erwin Eggenreich